Book Release

Alicia Frankovich. OUTSIDE BEFORE BEYOND
Mit Karen Archey, Eva Birkenstock, Daniel Falb und Alicia Frankovich

Dienstag, 15. Dezember 2020
21 Uhr

Wir freuen uns sehr, Sie über unsere jüngste Neuerscheinung zu informieren, die Publikation Alicia Frankovich. OUTSIDE BEFORE BEYOND, die infolge der gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (18.2. – 9.4.2017) entstand und laden Sie ganz herzlich zu einem virtuellen Book Release ein: Die derzeit in Australien lebende Alicia Frankovich, die Autor*innen Karen Archey und Daniel Falb sowie Eva Birkenstock werden Ihnen die Publikation gemeinsam anhand einer Einführung, kurzen Lesungen und einem anschließenden Gespräch vorstellen. Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen, den Link zum Livestream finden Sie hier in Kürze.

Karen Archey wird anlässlich des Releases Einblicke in ihre Untersuchungen zu Frankovichs Interesse an der Interaktion von Öffentlichkeit, gesellschaftlichem Diskurs und zeitgenössischer Kunst geben, und ihre Praxis in Bezug auf die Begriffe ‚Gemeinschaft‘ und ‚Versammlung‘ diskutieren. Inspiriert von der Geschichte der zeitgenössischen Performancekunst, Momenten der Institutionskritik sowie von Philosoph*innen und Theoretiker*innen wie Paolo Virno, Karen Barad, Rosi Braidotti und Donna Haraway liest Archey Frankovichs Arbeiten als eine neue Blaupause für sozial engagierte Kunst. Daniel Falb wird Auszüge aus seinem Essay Planet und Karotte vorlesen, in dem er einem wiederkehrenden, aber zunächst rätselhaften Motiv in Frankovichs Arbeiten nachgeht: der Überlagerung von gewöhnlichen Lebensmitteln – insbesondere Obst- und Gemüseoberflächen – mit exoplanetarischen Konstellationen und Imaginationen. Mit Blick auf die Ausstellung OUTSIDE BEFORE BEYOND und Arbeiten wie World Is Home Planet beleuchtet der Essay einige ihrer wichtigsten Tropen – von der „analytischen Oberfläche“ des Mars über das extraterrestrische Gewächshaus, die vegetativen Seelen der Astronomen bis hin zum „kosmischen Kino“. All diesen, so Falb, liege die Idee einer „vegetativen exoplanetaren Gemeinschaft der Anbetung“ zugrunde: ein Denkbild, das aus Frankovichs jüngsten Arbeiten als spekulatives Werkzeug für das Leben auf der Erde im Anthropozän hervorgehe.

Die erste umfassende Monografie zu Alicia Frankovichs Arbeiten erschien infolge der gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (18.2. – 9.4.2017). Strukturiert wird die zweisprachige Publikation (Deutsch/Englisch) durch zentrale Arbeiten von Alicia Frankovich der vergangenen fünf Jahre: So führt sie ausgehend von der Performance World is Home Planet (Basel, 2016) entlang der Einzelausstellung OUTSIDE BEFORE BEYOND (Düsseldorf, 2017), der Performances Twins and Lovers (Düsseldorf/Glarus, 2017) und Atlas of the Living World (Amsterdam, 2017/Melbourne, 2018) sowie der Billboards After Blue Marble (Bregenz, 2018) schließlich zu ihren Einzelausstellungen Exoplanets (Melbourne, 2018) und Microchimerism (Auckland, 2019). Mit Aufsätzen von Karen Archey (Stedelijk Museum, Amsterdam), Prof. Rosi Braidotti (Universität Utrecht), Daniel Falb (Dichter und Geophilosoph, Berlin) und Hannah Mathews (Monash University Museum, Melbourne), einer Einführung von Eva Birkenstock, einer umfangreichen fotografischen Dokumentation der Ausstellungssituationen und Performances sowie anhand von Transkripten, Skripten und Call-outs liefert OUTSIDE BEFORE BEYOND eine wesentliche Grundlage für die langfristige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem einzigartigen Werk Alicia Frankovichs.

Karen Archey ist Kuratorin und Kunstkritikerin und lebte viele Jahre in New York und Berlin. Seit 2017 ist sie Kuratorin für zeitgenössische Kunst und zeitbasierte Medien am Stedelijk Museum Amsterdam. 2015 wurde sie mit dem Creative Capital | Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant ausgezeichnet. Daniel Falb (geb. 1977) ist Lyriker und Philosoph. Er lebt in Berlin, wo er Philosophie studierte und mit einer Arbeit zum Begriff der Kollektivität promovierte. Falbs Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen gefördert. Unter anderem erhielt er 2016 den Kurt Sigel-Lyrikpreis des PEN-Zentrums Deutschland. Die Arbeiten der Künstlerin Alicia Frankovich (geb. 1980) wurden u. a. zuletzt im Rahmen von institutionellen Ausstellungen im Zentrum für zeitgenössische Kunst (Syke, 2020), im Monash University Museum of Art (Melbourne, 2018) und im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Düsseldorf, 2017) gezeigt.