Maria Eichhorns künstlerisches Werk destabilisiert Machtstrukturen, Ordnungssysteme, Wertschöpfungs- und Tauschprozesse. Ausgehend von umfangreichen Recherchephasen greift die Künstlerin in bestehende Verhältnisse und Situationen ein, um Strukturen freizulegen, zu verschieben, zu stören und von innen heraus zu verändern – sei es durch den Erwerb eines Grundstücks anlässlich der Skulptur Projekte in Münster (1997), die Gründung einer Aktiengesellschaft als ihren Beitrag zur documenta 11 (2002), das Abschließen eines Anstellungsvertrags mit dem Museum Ludwig in Köln (2016), die temporäre Schließung der Londoner Chisenhale Gallery (2016) oder durch die Gründung des Rose Valland Instituts anlässlich der documenta 14 (2017). Eichhorns Jahresgabe für den Kunstverein besteht aus dem Aufrufen eines Hyperlinks zu einem Videofilm im Internet, der von der Künstlerin ausgewählt wurde. Mit dem Erwerb erhält der oder die Käufer*in ein signiertes Zertifikat, das den Link bekannt gibt.
Eva Birkenstock