Niels Sievers malt altertümlich anmutende Sujets: Die dunkle Palette, ein Schiff auf aufgewühltem Meer und eine einsame Landschaft erinnern an die See- und Waldstücke der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts oder der deutschen Romantik. Dennoch haben seine leicht melancholischen Arbeiten immer einen zeitgenössischen Bezug und gehen nicht rückwärtsgewandt in ihren Vorläufen auf, wie auf den ersten Blick vielleicht zu vermuten wäre. Seine Horizonte neigen sich wie sonst die Schiffe und die klassische Leinwand ersetzt er zuweilen durch eine Schallplatte. Die Vinylarbeiten verklammern auf besonders elegante Weise das malerische Formale mit dem Gefühl latenter Einsamkeit. Das tiefe Schwarz der Platte und die Erinnerung an eine Klangfärbung lassen die Verbindung nur konsequent erscheinen. Auch der unscheinbare Mond gibt ein leises Echo auf die Platte selbst. Malerei und Musik gehen eine untrennbare Verbindung ein und machen Einflüsse und Beeinflussung subtil sichtbar, ohne mit dem klassisch Malerischen zu brechen.