Manuel Graf

Fragen nach dem Raum, nach Individuum und Gesellschaft, Politik, Philosophie und der Entstehung von Mensch und Form schlagen sich intelligent und poetisch in Manuel Grafs Arbeiten nieder. Die Verbindung, die Graf in seinen Filmen und Skulpturen herstellt, bedienen sich strukturell vor allem der Architektur als facettenreichem Spiegel von Gedachtem und Gemachtem. Bau- und filmkünstlerische Fragmente verwebt er mit eigenen Aufnahmen und Objekten zu vielschichtigen Installationen.

Für den Kunstverein hat er Elemente aus seinem neuen, noch nicht fertig gestellten Film als Standbilder extrahiert. Auch hier benutzt Graf Architektur als Ideenträger und Sinnbilder. In beinahe klassischer Manier setzten die Hände des Künstlers in den drei Bildern Formen sukzessive zusammen. Graf hat hierfür in Holzskulpturen den architektonischen Prototypen des allein durch einzelne, lose Keile zusammengehaltene Rundbogens, die Renaissancevilla Barbero von Andrea Palladio, sowie ein Formenelement des Space-Age-Architekten John Lautner nachgebaut, um diese wie in einem Figurentheater in Szene zu setzten. Den Akt der Konstruktion, aber auch die damit verbundene Idee von Architektur- und Gesellschaftskonstrukt setzt Graf ins Bild – letztlich um Zeit und Form auf seine eigene Art und Weise zu überwinden.

Bereits während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Magdalena Jetelová und Rita McBride fielen die Filmarbeiten von Manuel Graf auf, der mittlerweile auch national als ein wichtiger Künstler der jüngeren Generation Düsseldorf wahrgenommen wird.