Silke Otto-Knapp

Nach Beteiligung an_Creeoing Revolution 2_ im Rooseum in Malmö, deutschlandzweitausenddrei im Frankfurter Kunstverein oder The Magic Hour in Graz präsentierte Silke Otto-Knapp in diesem Jahr im Kunstverein ihre erste große Einzelausstellung. Die junge Künstlerin zeigte auf Leinwand gemalte Aquarelle von amerikanischen Stadtlandschaften wie Las Vegas und Los Angeles, deren geplante architektonische Struktur und verheißungsvolle Lichtinszenierung in einem spannungsvollen Verhältnis zu den ebenfalls als Stadtdekoration eingesetzten, wuchernden Pflanzen stehen, die die Grünflächen im öffentlichen Raum besetzen.
In ihrer jüngsten Werkserie, die sie für die Ausstellung in Düsseldorf vorbereitete, sind Gewächshäuser Sujet ihrer malerischen Umgebung – auch hier wird eine künstliche Natur vorgeführt, kategorisierte und gezüchtete Pflanzen aus aller Welt, die in den Bildern weniger als Exemplare verschiedener Gattungen dargestellt sind, sondern durch Otto-Knapps malerische Umsetzung teilweise unerkennbar ineinander übergehen oder sich in einem Auflösungsprozess befinden. Über den Bildrand hinaus scheinen die malerischen Strukturen zu wachsen und zu wuchern und sind doch gleichzeitig an die Oberfläche der Leinwand gebunden, wo dee wässrige Pinsel der Künstlerin sie aufhält und auflöst.
Für die Jahresgabe hat Silke Otto-Knapp aus zwei Vorlagen der Bilder, die im Kunstverein zu sehen waren – Fotografien von Gewächshäusern – eine Collage gefertigt. Die Künstlerin, die die visuellen Informationen für ihre Bilder immer aus Fotografien und Zeitschriftenabbildungen bezieht, realisiert nun erstmals eine Arbeit, in der diese Quellen direkt zum Einsatz kommen. Wie in den Leinwandarbeiten hat Otto-Knapp ein Bild komponiert, in der die opulente Macht der künstlich angelegten Natur das Bild regiert.