Rita Mc Bride

Rita Mc Bride, eine der international bedeutendsten Künstlerinnen, ist seit einigen Monaten Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf – eine Berufung, die die Akademie zukünftig sicher in hohem Maße bereichert. Ihr vielschichtiges Werk wird seit Ende der 80er Jahre in weltweiten Ausstellungen präsentiert und ist für eine junge Künstlergeneration höchst einflussreich. Mc Brides Skulpturen stellen eine Auseinandersetzung mit Architektur, Funktion und Kommunikation dar. Sie basieren häufig auf minimalistischen, industriell hergestellten Formen, die sich einer vermeintlichen oder intendierten Nutzung annähern und sich so über die Unnahbarkeit der abstrakten stereometrischen Körper der 60er Jahre hinwegsetzen. Kraftvoll und gleichzeitig delikat sind ihre aus Stahl, Muranoglas, Rattan oder Holz gefertigten Skulpturen, ihre Parkhaus-Modelle aus Bronze z.B., die benutzbare Arena, die Middle Manager – pulverbeschichtete Metallobjekte, deren Aussehen an Kühl- oder Büroschränke erinnert. Ähnlich wie bei Richard Artschwager vereinen Mc Brides Objekte die Aura einer abstrakten Skulptur mit der Banalität eines Möbels.
Als Jahresgabe für den Kunstverein entwickelte Mc Bride ein technologisch anmutendes Metall-Objekt mit abgerundeten Ecken, das an der Wand hängt. Wie ihre Middle Manager sieht es auf den ersten Blick wie ein Gebrauchsgegenstand aus, ein feines Kästchen, hinter dem im Büroräumen vielleicht die Telefonanlage oder Klimaregelung versteckt ist. Die funktionale Ausstrahlung stattet das wunderschöne, fast fetischhafte Metallobjekt mit einem überraschenden Humor aus.