Tacita Dean

Sichtbarkeit und Verschwinden sind zentrale Themen im Werk von Tacita Dean, die vor allem mit Film, aber auch mit Fotografie, großformatigen Kreidezeichnungen oder gefundenen Bildern arbeitet. Die international renommierte Künstlerin, die bereits Retroperspektiven in der Tate Britain, London, im MACBA, Barcelona und im Museum für Gegenwartskunst in Basel zeigte, hat bei der Vorbereitung ihrer Ausstellung im Kunstverein einen faszinierenden, fast vergessenen Ort in Düsseldorf entdeckt, das ehemalige Atelier von Marcel Broodthaers, wo dieser bedeutende Künstler von 1970-72 arbeitete, mit Film und Sprache experimentierte und sein fiktives Museum einrichtete. Schriftzüge an den Wänden wie Musee, Museum, Silence, Department des Aigles oder fig. 1, fig. 2, fig. 12 zeugen noch heute von seiner Arbeit und Anwesenheit in dem fensterlosen Kellerraum.

Tacita Dean hat in diesem Raum, der mittlerweile als Möbellager dient, das Licht angeschaltet, ihn zum Schauplatz eines Films gemacht, in dem zeitübergreifende Beziehungen von Gegenstand, Bild und Bezeichnung auf subtile Weise sichtbar gemacht werden. Während der Filmaufnahmen ist die von Tacita Dean als Jahresgabe zur Verfügung gestellte Fotografie entstanden. Sie zeigt eine Wand mit den ursprünglichen Beschriftungen von Broodthaers, vor die sich wie ein Bühnenbild die zufällig dort gelagerten Stühle schieben. Eine Glühlampe erhellt das auch zeitlich gestaffelte, zufällige Setting.