Dan Graham

Dan Graham gehört zu den wichtigsten lebenden Künstlern. Seit Mitte der 60er Jahre arbeitet er mit Video, Performance , Skulptur, Fotografie und Text. Wie kein anderer Künstler in den vergangenen 40 Jahren neue Ansätze künstlerischer Produktion über die bildenden Kunst hinaus angeregt. Zentrales Thema vieler Arbeiten ist Architektur aus Ausdrucksträger z.B. für politische Ideologie, bürgerlicher Mentalität oder kommerzieller Macht. Grahams Wahrnehmungsskulpturen, besonders seine Pavillons verdanken der architektonischen Geschichte und Gegenwart vielfältige Impulse. Mit der berühmten Serie Homes for America hat Graham 1965 erste Fotografien von Einfamilienhäusern in modernistischer Tradition fotografiert und dabei die stereotypen Prinzipien des Fertigbaus analysiert. Für die Jahresgabe des Kunstvereins fotografierte Graham einen leeren Parkplatz durch den ihn begrenzenden Maschendrahtzaun. Innerhalb der asphaltierten Strecken dienen Laubbäume und Zypressen als natürliche Stimmungsmacher, die wiederum durch ordentlich gereihte Betonpoller geschützt werden. Minimalistische Prinzipien, Kontrolle und Inszenierung des öffentlich-privaten Raumes kennzeichnen dieses stillgestellte, tiefenräumliche Zivilisation-Tableau.