Björn Dahlem

Björn Dahlem Deuterium
Deuterium, 2002
Signiert, datiert und nummeriert
Fichte, Solei, Glühbirne, Teppich, Dachlatten, diverse Materialien
ca. 220 x 130 x 130 cm
ähnliche Unikate
Auflage 4 + 1 AP
2.500 €
vergriffen

Eine Mischung aus lakonischem Irrwitz und pathetischer Geste kennzeichnet die Arbeit von Björn Dahlem, der als Förderpreisträger NRW nicht nur hierzulande schon große Installationen realisiert hat. Bei der Ausstellung Zero Gravity im Kunstverein hat Dahlem eine Kontrollstation mit flirrenden Videomotiven gebaut, eine erhaben anmutende, konzentrierte, zusammengezimmerte Konstruktion aus Dachlatten, Styropor und Teppich, die die extraterrestrische Welt der kosmischen Formation in die modellhafte Sprache des bricoleurs und Heimvideowerkers überführt. Dahlem gehört zu den wichtigsten Künstlern der jüngeren Generation, seine low-tech-Werke sind von Ideen der Schiene-Fiction beeinflusst sowie von kruder Wissenschaftsgeschichte, sie bilden utopische Visionen im analogen, materiell überwältigenden Gewand. Dahlem, als Student an der Düsseldorfer Kunstakademie mit den Ausläufern der Modellbauschule konfrontiert, saugt Material und Ideen aus unterschiedlichen Bereichen an; die Jahresgabe, die er für den Kunstverein entwickelt, beschreibt er: “… es gibt ein schönes deuterium, mit funkfichte, die aus einem Kristall rauswächst, in dem ein nach altem familienrezept hergestelltes solei sein wird (élargissez le soleil) – das ist die rheinländische variante des chinesischen tausendjährigen eis´…, dazu eine glühbirne und ein teppich drunter… es wird sichtbar und schön.”