Josefine Reisch

Josefine Reisch Kling Klang (It ́s hard to keep...)
Kling Klang (It ́s hard to keep...), 2022
Siebdruck und Radierung auf Seide in Plexiglas-Rahmen
33 x 34 x 2,2 cm
Unikat
1.800 €
Josefine Reisch Drüben (...the line between...)
Drüben (...the line between...), 2022
Siebdruck und Radierung auf Seide in Plexiglas-Rahmen
31 x 33 x 2,2 cm (gerahmt)
Unikat
1.800 €
Josefine Reisch Bitter Jelly (...Do you know what I mean?)
Bitter Jelly (...Do you know what I mean?), 2022
Siebdruck und Radierung auf Seide in Plexiglas-Rahmen
35 x 34,5 x 2,2 cm
Unikat
1.800 €

Josefine Reisch interessieren in ihrer künstlerischen Praxis Darstellungskonventionen von Selbstbildnissen in verschiedenen zeitlichen und ideologischen Zusammenhängen. Aus feministischer Perspektive untersucht sie die machtpolitischen, patriarchalen Implikationen der Darstellung, wobei sie in den entstehenden Malereien, Installationen und Textilarbeiten unter anderem Bezüge aus Renaissance und Gegenwart, Literatur und Pop-Kultur collagiert.

In der Serie It’s very difficult to keep the line between the past and the present. Do you know what I mean? (2020–fortlaufend) greift Josefine Reisch die spezifische Tradition von Erinnerungstüchern auf, die in der DDR anlässlich militärischer Würdigungen, Sportereignissen, Jugendkongressen oder der Eröffnung von Mehrzweckhallen produziert und verteilt wurden. In einer Kombination von Siebdruck und Radierung überlagern sich in den drei für den Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen ausgewählten Seidentüchern Zitate der Erinnerungstücher und Filmstills von Darstellerinnen verschiedener Auflagen des US-amerikanischen Epos A Star Is Born sowie ein Familienfoto der Großmutter der Künstlerin. Auf diese Weise beginnen sich verschiedene Referenzsysteme und konkurrierende politische und private Erzählungen mit ihren jeweils ganz eigenen Riten der Selbstvergewisserung und (stereotypen) weiblichen Rollenbildern zu mischen. Es wird das Terrain zwischen kapitalistischem Hyper-Individualismus à la American Dream und dem zelebrierten sozialistischen Kollektivkörper, aber auch das eigene Selbstverständnis als Künstlerin, das beide Einflusssphären geprägt haben, ausgelotet.

Nele Kaczmarek