Wie bereits in der Installation Somber Tones im Schaufenster des Kunstvereins setzt sich der dänische Künstler Jakob Emdal in der Edition für den Kunstverein mit dem spezifischen Präsentationsmodus von Kunst auseinander. Der ehemalige Student der Kunstakademie Frankfurt interessiert sich gleichermaßen für die dokumentierende wie künstlerische Qualität der Fotografie. In Intermediary Image zeigt er eine charakteristische Ausstellungssituation. Das in Relation zur mächtigen Tischplatte klein wirkende Bild im Bild zieht die Blicke auf sich und erscheint von umso größerer Bedeutung. Bei genauer Betrachtung lässt sich auf dem Bild die Ansicht auf eine Fensterfront erkennen. Die weißen Vorhänge sind verschlossen und dem Betrachtenden wird der Einblick ins Innere verwehrt. Zugleich erscheint eine Spiegelung auf dem Glas, die den Ausblick in eine Abendlandschaft eröffnet.
Jakob Emdal dokumentiert eine spezifische Ausstellungssituation in aller Klarheit, Schlichtheit und Echtheit und führt zugleich die allgemein etablierte Präsentationsweise eines Kunstwerkes in einer von Weiß dominierten Umgebung vor. Mit seiner Wahl des Bildausschnitts und der Perspektive erschafft Emdal eine eigenes Werk, dass die Beziehung zwischen Kunstwerk, Raum und Betrachterblick thematisiert. Jakob Emdal hinterfragt das Wesen der Kunst und demonstriert, wie bestimmte Automatismen, der institutionelle Rahmen, der Akt der Zurschaustellung und der Betrachter ein Werk erst zum Kunstwerk machen.