Die große Kluft der Malerei, die zwischen den Parametern Abstraktion und Gegenständlichkeit liegt, scheint für Andreas Schulze (geboren 1955), der seit 2099 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf ist und an dieser von 1978 bis 1983 studierte, eher ein Quell der Inspiration als eine unüberwindbare Differenz zu sein. Eine eigenwillig geometrische Formgebung und eine aufgeräumt klare Struktur beherrschen seine Bilder und doch bilden sich Gegenstände, Interieurs und Landschaften heraus. Als in den 80er Jahren die Renaissance der Malerei proklamiert wurde, begleitete Schulze für kurze Zeit die Künstlergruppen Mülheimer Freiheit und die sogenannten Jungen Wilden, distanzierte sich jedoch rasch wieder von deren spontaner und expressiver Malerei. In den folgenden Jahren entwickelte er seinen eigenen erzählerischen Kunstkanon – seine nächste Umgebung abstrahierend, zwischen Ornamentik und geometrischer Präzision, malte Schulze Erbsen, Mobiliar und Porzellan. In seinen neueren Arbeiten tritt das abstrakte Element stärker in den Vordergrund – in einem Wechsel aus matten und hell-klaren Tönen fügen sich plastisch anmutende Flächen zu landschaftsähnlichen Ausschnitten, ohne jedoch eindeutig benennbar zu werden.