Performance

tool / 툴
Performance von Mira Mann

Sonntag, 10. September 2023
18 Uhr

tool / 툴 ist ein live übertragenes, mehrstimmiges Gespräch zwischen einer Nymphe, einer Heiligen, einem Betrüger, einem Geist und der Moderatorin einer Call-in-Radioshow über geheimnisvolle Wasserströme, seltsame Erscheinungen und den Wiederaufbau von Beziehungen. In den erzählten Geschichten verbinden sich Fragen nach der Übersetzbarkeit von Sprache und damit verbundenen Missverständnissen sowie nach der Universalität von Geschichten und Mythen und deren ort- und zeitlosen Klängen. In tool / 툴 verknüpft Mira Mann alte und neue Geschichten miteinander und befragt das Potential, das Neuerfindungen und Adaptionen bieten, wobei gleichzeitig der Blick auf das Traditionelle und das Andere an der Schnittstelle von globalen, sozialen, ökologischen und kolonialen Kontexten gerichtet wird. Die Performance knüpft an Mira Manns Interesse für hybride Erzählformen, koreanische Volkslieder und Pansori an, einem koreanischen Genre des epischen musikalischen Erzählens für eine:n Sänger:in und eine:n Trommler:in. Der Begriff ‚Pansori’ setzt sich aus den Silben ‚pan’ (‚Spielfeld im Freien’; ‚Platz an dem sich viele Menschen versammeln’) und ‚sori’ (Klang; Musik) zusammen. tool / 툴 wird aufgeführt mit Sarah Doolan, unterstützt von Sol-i So bei der Konzeption der musikalischen Interpretation und wurde geschrieben von Mira Mann.

Die Performance tool / 툴 findet anlässlich der Gruppenausstellung Calling im Kunstverein statt und bildet den Abschluss des performativen Programms, das über den Sommer hinweg stattfand.

Mira Mann (geb. 1993 in Frankfurt am Main) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Im Jahr 2021 schloss Mann das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Manns künstlerische Praxis umfasst zeitbasierte, kollaborative und ortsspezifische Arbeitsweisen. In Performances und medienübergreifenden Settings nutzt Mann fiktionale Räume und Storytelling als Medium zur Visualisierung sozialer Strukturen und kollektiver Erinnerung. Die dabei entstehenden diskursiven Szenografien drehen sich um die transkulturellen Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur:innen und die dadurch entstehenden Brüche zwischen Erfahrung und Erinnerung, Realität und Fiktion. Mann präsentierte Performances bei De Appel, Amsterdam; im Kunstverein Bielefeld; im KIT–Kunst im Tunnel; im Lantz’scher Skulpturenpark; bei PiK Deutz, Köln; in der Simultanhalle, Köln sowie in der Kunsthalle Osnabrück.

11.08.2023, 12:36, Mira Mann