Seminar

reboot: responsiveness - Coronaseminar #1. How do we reboot?
Dr. Ewa Majewska

Mittwoch, 12. Mai 2021
18 Uhr

Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf und der Kölnische Kunstverein präsentieren gemeinsam reboot: – einen kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken.

Der erste Zyklus, reboot: responsiveness, geht von den Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen aus, die durch die aktuelle Pandemie verstärkt werden. An zwei unterschiedlichen, jedoch miteinander verbundenen Orten, die sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und herausfordern, bietet reboot: responsiveness Infrastrukturen für provisorische Inszenierungen, Proben, prozesshafte Choreografien und Begegnungen rund um Themen wie Präsenz, Intimität, Fürsorge und Verantwortung. reboot: responsiveness entwickelt Aktivitäten gemeinsam mit einem Kernkollektiv bestehend aus Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia. Mittels verschiedener Formate und gemeinsam mit weiteren eingeladenen Gästen und dem Publikum in Köln und Düsseldorf werden diese Künstler*innen und Denker*innen Wege ergründen, einander Zeit zu widmen und zeitgemäß mit Zeit zu performen, alternative Vokabulare, Archive, Gesten, Bewegungen und Übersetzungen zu entwickeln, Ressourcen und Ideen zu teilen und weiterzugeben, und Modi des Widerstands und des Miteinanders als Antwort auf die aktuelle Situation, in der wir leben, zu finden.

reboot:
Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia
Graphikdesign von Sean Yendrys

Coronaseminar – reboot: edition
Erste Session am 12. Mai 2021, 18 – 20 Uhr MEZ

Das Coronaseminar von Dr. Ewa Majewska ist die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen von reboot: responsiveness und wird sich in fünf Sessions des reflexiven Zusammenseins im zweiten Jahr der Pandemie entfalten:

Für viele von uns waren die letzten Monate geprägt von der Pandemie, von Angst, Gefahr, Prekarität und Unsicherheit. Die bedrückende Präsenz des lebensbedrohlichen Virus hat unser Leben in jeder Hinsicht verändert. Durch die Angst, die die meisten von uns erlebt haben, durch die Veränderungen im Alltag, bei der Arbeit, in der Verwandtschaft und in Bezug auf Intimität. Alles ist anders, und doch ist vieles erhalten geblieben. Noch immer bilden sich solidarische Netzwerke, es besteht gewisse Hoffnung auf einen besseren Umgang mit ökologischen Gefahren und in so vielen Bereichen haben Online-Formate die Anwesenheit vor Ort erfolgreich ersetzt, dass sich unsere Reise- und Konsumgewohnheiten grundlegend ändern könnten. Dennoch bleiben Unterschiede, Marginalisierungen und Ausgrenzungen während der Pandemie nicht nur bestehen, sondern verschärfen sich, insbesondere in einigen wichtigen Kontexten.

In den ersten Tagen der COVID-19-Pandemie stürzten viele Theoretiker*innen sofort an ihre Computer, bereit das anzubieten, was Donna Haraway zu Recht als „easy techno-fixes“, als einfache Tech-Lösungen, im Denken bezeichnete. In Warschau beschlossen wir, einen Online-Raum zu eröffnen, um die Pandemie gemeinsam zu denken. So begann bereits im April 2020 die erste Ausgabe der Coronaseminare, die mit großzügiger Unterstützung des MoMA Warschau und der Kuratorin Natalia Sielewicz durchgeführt wurden. In diesem Online-Raum konnten wir in einer der stressigsten Zeiten zusammen sein. Gemeinsam lasen wir Theorie, diskutierten sie und teilten unsere Strategien, um die Gesundheitsrisiken, die Prekarisierung und die Panik zu überstehen. Es fühlte sich sowohl tröstlich als auch seltsam an, so viel Intimität und Nähe in diesem hochgradig mediatisierten Format (Zoom + Fb-Stream) zu erfahren. Für viele von uns war es nicht nur ein Seminar, sondern auch ein geschützter Raum.

Mit dem Beginn der neuen Reihe des Coronaseminars reboot: edition öffnen wir nun unseren Raum, unsere Unterstützung und unser Bedürfnis nach Verbindung für diejenigen, die in der (hoffentlich) endenden Zeit der Pandemie zusammen sein wollen. Mit dem diesjährigen reboot:-Hauptthema „responsiveness“ wollen wir über die Zukunft nach der Pandemie diskutieren: über das Leben, das wir führen werden, über arbeitsbezogene Veränderungen, über Verschiebungen und Übergänge von Intimität und Verwandtschaft, über neue Formate und Verteilungen von Pflege und über Fragen der Gleichheit und Umverteilung. Wir möchten wissen, inwieweit sich Kunstinstitutionen und Kulturproduzenten in solche Problematiken einbringen können, und ob wir Zusammenhalt und Veränderung bewirken können.

Wir laden alle ein, die an einem solchen Online-Diskussionsformat interessiert sind, mit der Aussicht, sich offline zu treffen, sofern es die Situation erlaubt. Wir werden einige Texte lesen, die üblicherweise online verfügbar sind, unsere Solidaritätspraktiken und Lösungen aus der Zeit der Pandemie teilen, Annahmen hinterfragen sowie das Zusammensein praktizieren – trotz der entfremdenden Modi der zeitgenössischen Kultur. Unruhig bleiben – Haraways Buchtitel – ist ein Motto dieser Sessions. Ewa Majewskas Konzept des schwachen Widerstands wird unser Rahmen sein, davon ausgehend werden wir uns weiter in post-pandemisches Denken und Praxis bewegen. Wir laden jeden ein, der sich uns anschließen kann.

—Dr. Ewa Majewska

Termine der Coronaseminare – reboot: edition #1-5

Coronaseminar #1. How do we reboot?
12. Mai 2021
Online-Zoom, 18 – 20 Uhr MEZ (in englischer Sprache)
Co-hosts: Ewa Majewska, Eva Birkenstock, Nikola Dietrich, Viktor Neumann
Gast: Natalia Sielewicz, MoMA Warsaw
Texte: Tithi Bhattacharia, Social Reproduction Theory And Why We Need it to Make Sense of the Corona Virus Crisis
Teilnahme über folgenden Link
RSVP bis zum 10. Mai 2021 an: mail@kunstverein-duesseldorf.de

Coronaseminar #2. Pandemic intimacies.
9. Juni 2021

Coronaseminar #3. On Motherhood. Bring your kids!
30. Juni 2021

Coronaseminar #4. How do we stay with the trouble?
29. September 2021

Coronaseminar #5. Reboot solidarity together.
20. Oktober 2021