Finissage

Spirits and Objects… and How Non-Productive Love is Sometimes Contained in Them…
Virtueller Ausstellungsrundgang mit Josef Strau

Sonntag, 22. November 2020
16 Uhr

Anlässlich der Finissage der Ausstellung Spirits and Objects…and How Non-Productive Love Is Sometimes Contained in Them… laden wir Sie herzlich zu einem virtuellen Ausstellungsrundgang mit Josef Strau ein! Die Veranstaltung bildet den sechsten (sowie gleichzeitig den letzten) Teil von Straus Düsseldorfer Gesprächen, welche die Ausstellung im Kunstverein begleitet haben. Der Rundgang findet in englischer Sprache statt.

Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellung Spirits and Objects …and How Non-Productive Love Is Sometimes Contained in Them… , der ersten umfassenden institutionellen Einzelausstellung von Josef Strau in Deutschland. Im Zusammenspiel mit neuen Arbeiten wurde mit der Ausstellung versucht, zwischen 1991 und 2020 entstandene Objekte in einem immer auch autobiografisch verstandenen Depot als Zeit- und Zeitdauerobjekte zusammenzuführen. Nicht zuletzt um sie so zu betrachten, als wären diese Objektproduktionen in Wirklichkeit lediglich Produkte der Zeit selbst bzw. von anhaltenden Psychozuständen wie Angst und Furcht, und manchmal auch von Begehren. Die Hermeneutik der Transzendenz der Zeitlichkeit dieser alternden, langsam verblassenden Kunstobjekte hofft auf die Entdeckung der Zeit selbst als Werkzeug zur Erlösung von ihrer Objektrealität. Straus komplex verschachtelter Container beinhaltet neben Alltagserzählungen eine zufällig entstandene Auswahl an Objekten, unter anderem in Gestalt von Tigern, Tempeln, Tränen, Zäunen, Kinderbuchstaben, Engeln, Ikonen und geheilten Schildkröten. Die neueste Arbeit ist eine Spinnenuhr, The 13 Hour Cymbal Spiderclock That Exhales the Dreams, die eine neue Zeit jenseits der Zwölfstundenzählung ankündigt.

Es handelt sich bei diesem metaphysischen Lagerort im Kunstverein um einen ersten Versuch des nomadischen, vorübergehend in Köln lebenden Künstlers, nicht wie bisher jede Ausstellung neu zu produzieren, sondern sich der eigenen Produktionsvergangenheit zu stellen. Nun allerdings mit einem neuen Dreh: Neben früheren Texten und Arbeiten des Künstlers wird dieser empirischexistenzielle Rückblick um kommentarische, philosophisch-theologische Echos aus der Gegenwart erweitert – durch Strau selbst ebenso wie durch weitere eingeladene Künstler*innen.

Wie bereits vergangene Ausstellungen von Josef Strau umfasst Spirits and Objects mehrere Ausstellungen zugleich. Das Zentrum bildet die Präsentation dreier großer begehbarer trichterartiger Kartonkinos, deren Grundrisse den Buchstaben R, V und E entsprechen. In ihrem Inneren sind die Verfilmungen kurzer vor Jahren von Josef Strau geschriebener Texte zu sehen, die seine New Yorker Freund*innen Keren Cytter, Bernadette Van-Huy und Enzo Shalom anlässlich der Ausstellung produziert haben. Auf der Wand hinter den Kartonkinos wird eine Auswahl von 60 Textplakaten früherer Ausstellungen gezeigt, sozusagen als Retrospektive von Straus endloser, mäandernder Schreibweise. Stellenweise wird das Band der Poster von Fotografien und anderen Arbeiten überlagert und schließlich von ausgepackten Objekten umgeben, die auf sie Bezug nehmen, aber die auch als unabhängige Objekte aufgefasst werden können.

Bis zum 30. November 2020 bleibt der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf aufgrund der aktuellen Coronaschutzverordnung geschlossen. Ob und wann wir die Ausstellung erneut für Sie öffnen können, werden wir Ihnen zeitnah über unseren Newsletter mitteilen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!