Elbow Room
Elbow Room, PE I: başlangıç/auftakt/prelude
Caner Teker
Samstag, 6. Juli 2019
19:30 Uhr
Caner Teker befasst sich in seinen performativen und textuellen Arbeiten mit dem Körper als experimentellem Feld der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Fragen um Körperpolitik, Migration, Sexualität und queere Clubkultur sind dabei ebenso Teil seiner Recherchen wie die Entwicklung performativer Darstellungsformen von Identität, Erinnerung und Herkunft aus autobiografischer Perspektive: Wie entstehen Sichtbarkeiten, die Handlungsfähigkeit erzeugen? Wie schafft man Räume als safe spaces? Im Duett mit Luisa Fernanda Alfonso verbindet Teker für seine Performance im Kunstverein Sequenzen aus seinen Bewegungsrecherchen zu den traditionellen Drehtänzen der Derwische mit Elementen aus den Mixed Martial Arts, um das Verhältnis von geteilten Räumen und verbindenden Bewegungsabläufen weiter zu untersuchen.
Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf freut sich, am Samstag, den 6. Juli 2019 mit Elbow Room den Auftakt einer neuen Programmreihe zu präsentieren. Elbow Room wird von nun an die Architektur in und um den Kunstverein als beweglichen Raum aktivieren – durch Performances, offene Proben, Workshops und Physical Introductions, durch Künstler*innengespräche, Leseabende oder Konzerte. Für den Auftakt, Physical Education I, sind vier Künstler*innen eingeladen: Im Duett mit Luisa Fernanda Alfonso wird Caner Teker Einblicke in seine Bewegungsrecherchen zu traditionellen Drehtänzen der Derwische und Elementen aus den Mixed Martial Arts geben. Nicholas Grafia und Mikołaj Sobczak laden wiederum mit Hits Like an Elbow zu einem performativen Karaokeabend ein. Begleitet wird das Programm von einer Bar, die von Catherina Cramer gestaltet wurde.
Bei_ Elbow Room_ handelt es sich um eine performative Fortsetzung des ehemaligen Schaufensterformats, mit dem der Kunstverein jüngeren Künstler*innen erste Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten bot. Elbow Room öffnet in regelmäßigen Abständen temporäre, physisch variable Zwischenräume für die Erprobung und Verhandlung unterschiedlicher Aufführungsformate. So werden die Treppe am Eingang, das Foyer des Kunstvereins mit seiner Bar und dem Panoramafenster, Teile des Ausstellungsraums oder auch der Salon des Amateurs und die benachbarte städtische Umgebung zu Orten für Physical Education (engl. für Leibesübungen, Sportunterricht). Inspiriert von der Idee, den Körper und seine Organe jenseits normativer Zuschreibungen bedeutungsflexibel und dezentriert zu denken, spielt der Ellbogen im Titel auf die Möglichkeit an, mit dem eigenen Körper Handlungs- und Aufführungsräume zu produzieren. Der Ellbogen wird im übertragenen Sinne zum Auslöser von Dehn- und Leibesübungen zur Erschaffung von Spielräumen; Spielräumen, die übertragen auf den Kunstverein vorläufige Einblicke in Recherchen und entstehende Projekte ebenso wie temporäre Bühnen für abgeschlossene Arbeiten liefern. Über den Verlauf der kommenden sechs Monate wird die erste Ausgabe von Elbow Room an drei Abenden eingeladenen Künstler*innen die Möglichkeit geben, unterschiedliche Aufführungsformate zu erproben. Die diesjährige Ausgabe von Elbow Room, Physical Education I–III, entsteht in enger Zusammenarbeit zwischen Eva Birkenstock, Gesa Hüwe und Victoria Tarak.