2013

Das Beste vom Besten

12 €

Das Beste vom Besten

Das Ideal einer wahren Kunst ist nur schwer mit der Tatsache in Einklang zu bringen, dass die Kunst eine Ware ist. Es ist ihre Crux, käuflich zu sein, und es stellt ihre Legitimation infrage, wenn sie sich wie jede andere Ware auch zu Markte tragen lassen muss. Gleichwohl ist sie idealerweise unbezahlbar. Ihre Autonomie – das Beste, was die Kunst sich und uns zu bieten hat – wäre nämlich durch kein Geld der Welt aufzuwiegen, was andererseits eines ihrer besten Verkaufsargumente ist. Daraus folgt nicht, dass grundsätzlich abzulehnen wäre, Kunstwerke zu verkaufen oder sie zu besitzen. Nicht der Tausch Kunst gegen Geld ist problematisch. Das Geschäft mit der Kunst wird für sie jedoch existenzbedrohend, wenn sich ihr Gebrauch in finanzieller Spekulation erschöpft, deren Objekt sie wird, und darin ihren ästhetischen Wert verliert. Dagegen gilt es die notorischen Spannungen zwischen Kunst und Ökonomie so zuzuspitzen, dass daraus eine Produktivkraft wird. Weil die Kunst als ästhetisches Konzept mit eigenen Regeln und immanenten Potenzialen und gleichzeitige soziale Technik (John Roberts) untrennbar mit den realen Produktionsverhältnissen verwoben ist, tut sich in der Auseinandersetzung damit ein Spielraum auf, der künstlerisch genutzt und kommerziell verwertet werden kann. Dieses Spannungsverhältnis gilt es auch aus historischer Perspektive zu verstehen und weiterhin und im besten Sinne zukunftsfähig zu bearbeiten.

Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Das Beste vom Besten. Vom riskanten Geschäft der Kunst im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (19. Oktober 2013 – 05. Januar 2014). Mit Texten von Wolfgang Brauneis, Hubertus Butin, Gerrit Gohlke, Hans-Jürgen Hafner, Barbara Hess, Christina Irrgang, Alexander Koch, Holger Kuhn, Hannes Loichinger, Astrid Mania, Christian Nagel.

Das Beste vom Besten, hg. von Hans-Jürgen Hafner, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 2013.

Softcover, 77 Seiten, in deutscher Sprache.

ISBN 978-3-92597-478-6