God / DOG. Der letzte Wunsch der Hündin lautete, auf dem Kopf stehend zu fliegen. Die Hündin hörte gerne Techno – sie stellte sich vor, die Musik käme aus Deutschland, doch sie stammte aus Detroit. Ein Mann hatte sie fürs Autofahren komponiert, für die amerikanischen Highways. Die Hündin träumt vom Highway. Die Hündin ist Gott, doch das erwähnte ich bereits. Wie kann es sonst sein, dass eine Hündin umgedreht fliegt, inmitten von Regenbögen, in einer Limousine, und jene Zukunft heraufbeschwört, nach der wir uns alle sehnen? Dies ist die Zukunft, von der sie träumt: eine Welt ohne Trump. Und sie hegt auch Hoffnungen, wie etwa vom Fahren, den silbernen Limousinen, der Autobahn. Aber unsere Welt steht auf dem Kopf, und die Hündin, der Gott, stellt sie wieder auf die Füße. Den Kopf aus dem Fenster gestreckt, schlängelt sich die grüne, grüne Welt vorbei. Detroit-Techno dröhnt aus der Stereoanlage. Es tauchen Gedanken auf über Modernismus, Abstraktion, die Straßennetze, Ordnung, die Aufklärung, Kant, Fließbänder und Rousseau. Denn die Hündin ist Gott.
Jennifer Kabat