Davide Stucchi
Davide Stucchis Arbeiten bewegen sich zwischen Mode, Skulptur und Performance. Im Zentrum seiner transdisziplinären Praxis steht der Körper – sein eigener, der seines Partners Mattia oder der ausgewählter Kollaborateur*innen – in seiner Plastizität, Geschlechtlichkeit, Fragilität und Endlichkeit. Im Zuge eines Aufenthalts in Marseille entdeckte Stucchi im Sommer 2016 das organische Produkt Seife als neuartiges Substrat für seine Skulpturen und Objekte. Dabei ist es gerade die vielfältige Einsetzbarkeit der Seife, die rituelle Waschungen ebenso aufruft wie das Zeremonielle im Alltäglichen, die den Künstler interessiert. Seine Serie NecKAYA besteht aus je individuell gefertigten Halsketten aus Draht und Seifenperlen. Vor ihrer Präsentation als Jahresgabe waren die Arbeiten bereits Teil einer Performance der Künstler*innengruppe KAYA im Museo Madre, Neapel. Als Relikte eines fluiden, intersubjektiven Produktionsprozesses wandern die Halsketten, so Stucchi, „vom inneren Nukleus meines Körpers über den äußeren Nukleus der KAYA-Aktion hin zu den anonymen Körpern der Mitglieder des Kunstvereins“. Somit sind die NecKAYA subtile Verbindungsglieder zwischen Körpern von Fremden und Freunden.