Das Studio For Propositional Cinema hat sich 2013 im Rahmen der Veranstaltung Proposals and Propositions im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen gegründet. Es konstituierte sich in einem Manifest und proklamierte: „Wir sind für Produktion und die Negation von Produktion. Wir sind für Distribution und die Negation von Distribution. Wir sind für Rezeption und die Negation von Rezeption.“ Als wiederkehrendes Element durchzieht Sprache nahezu alle Projekte und Arbeitsbereiche des Studio for Propositional Cinema, das anonym, individuell und kollektiv agiert. Der silberne Schriftzug der Jahresgabe ist abgeleitet von der Ausstellung IN ADVANCE OF A SHIPWRECK:, die aktuell im Kunstverein zu sehen ist und deren Titel auf den zu diesem Anlass geschriebenen Text zurückgeht. Auf Folie geplottet überschreibt und verbindet er die äußeren und inneren Architekturelemente des Kunstvereins und verweist auf die Notwendigkeit kultureller Produktion in einer Gesellschaft, die diese zwar zunehmend verweigert, aber „wie Sauerstoff“ braucht. Sind es hier das Schaufenster, die Buchhandlung Walther König, die Fassade und schließlich Foyer und Ausstellungsraum, die zu semantischen Trägern bzw. vergänglichen Zeitkapseln werden, wartet der titelgebende Jahresgabentext mit seinen klimatologischen Metaphern und Endlichkeitsideen nun darauf, den privaten Raum zu überschreiben.