Olivier Foulon

Olivier Foulon Ten o’clock (Whistler) – version française (Mallarmé)
Ten o’clock (Whistler) – version française (Mallarmé), 2009–2010
Fotokopien auf unbehandelter Leinwand
100 × 80 cm
signiert und datiert
Auflage von 9, davon 6 verkäuflich
1.700 €
vergriffen

Der belgische Künstler Olivier Foulon, der aktuell in der Ausstellung Von realer Gegenwart. Marcel Broodthaers heute vertreten ist, thematisiert in seinen Arbeiten das Akzentuieren und Neu-Verhandeln bereits existierender visueller Produktionen. Er bezieht die Kunstgeschichte direkt in seine Installationen ein, indem er sich fremde Werke, Dokumente sowie theoretische und literarische Bezüge aneignet und neu interpretiert. Wie einst Marcel Broodthaers, hinterfragt auch Olivier Foulon das Verhältnis von Original, Kopie und Reproduktion sowie das Verhältnis von Sprache, Schrift und Bild.

Das für die Jahresgaben ausgewählte Werk Ten o’clock (Whistler) – version française (Mallarmé) zitiert die Ten O’Clock Lecture des symbolistischen Malers James McNeill Whistler, die 1888 von dem Dichter Stéphane Mallarmé ins Französische übersetzt wurden. Foulon montiert auf einer grauen Leinwand Fotokopien des französischen Textes. Die Kopien sind um 90 Grad gedreht, so dass die grafische Struktur in den Vordergrund tritt. Er präsentiert ein Geflecht verschiedener Referenzen und Aneignungen, die gerade jenes Terrain erkunden, das von intertextuellen Bezügen gefeit scheint: das der abstrakten Malerei.