Die Arbeiten von Lasse Schmidt Hansen sind kleine, fast unauffällige Hinterfragenden jener Standardisierung die unser Leben steuern. Indem er als Material alltägliche Dinge wählt – Millimeterpapier oder das legendäre “Billy-Regal” von Ikea – verleiht er seinen Skulpturen und Arrangements den Eindruck unspektakulärer Versuchsanordnungen.
Auch das Scheitern oder das Unabgeschlossene kann bei Schmidt Hansen zur produktiven Kategorie werden. Seine Jahresgabe für den Kunstverein zeigt eine Reihe unterschiedlich großer Rechtecke, aus Pappe ausgeschnitten, die an der Wand lehnen. Sie sind Resultat des Versuchs, eine systematische Serie rechteckiger Objekte zu erstellen. Lasse Schmidt Hansen hat die Platten gekauft, dann aber seine ursprüngliche Idee geändert, so dass die Arbeit unrealisiert geblieben ist. Gleichwohl zeigt die Fotografie ein Stadium, in dem die Platten geordnet sind, nur eben nicht nach der Systematik, auf der die erste Idee gründete. Auf diese Weise thematisiert Lasse Schmidt Hansen in Anlehnung an klassische Positionen der Konzeptkunst noch einmal das Verhältnis von Idee und Ausführung und verweist auf jene rahmende Funktionen, die das Verhältnis von Kunst und Nicht-Kunst lenken.