Im Rahmen der Ausstellung Die Wörter, die Dinge präsentierte Matthias Meyer eine Videoarbeit, die aus bearbeiteten Szenen aus Michelangelo Antonionis Filmklassiker Blow Up bestand. Meyer hat die Protagonisten aus dem Film retuschiert und auch die zentrale Handlung – ein von einem Fotografen beobachteter, nur anhand seiner Aufnahmen dokumentierter Mord – eliminiert. Seine Edition entwickelt diese Idee des zweifelhaften fotografischen “Beweises” weiter: Meyer hat die vierzehn Vergrößerungen die der Fotograf im Film erstellt, anhand digitaler Filmdaten in Originalgröße rekonstruiert, aber auch hier jegliche Evidenz – eine Pistole hinter dem Zaun, eine Leiche hinter dem Gebüsch – verschwinden lassen. Wir sehen Bilder, die suggerieren, dass etwas, von dem nicht sicher ist, ob es stattgefunden hat, tatsächlich nicht passiert ist. Die Manipulation verschwindet bei den Barytabzügen zugunsten der vermeintlichen Reproduktion von Wirklichkeit im klassischen Medium Fotografie, und doch bleibt der Zweifel, was Wirklichkeit ist und was Fiktion, bestehen.