Thomas Struth

Thomas Struth Am Wehrhahn, Düsseldorf
Am Wehrhahn, Düsseldorf , 2004
Signiert, datiert und nummeriert, gerahmt
Fotografie
30 x 40 cm (Fotografie), ca. 66 x 84 cm (inkl. Rahmen)
Auflage 10 + 2 AP
1.700 €
vergriffen
Thomas Struth Schützenstraße, Düsseldorf
Schützenstraße, Düsseldorf , 2004
Signiert, datiert und nummeriert
Fotografie
30 x 40 cm (Fotografie), ca. 66 x 84 cm (inkl. Rahmen)
Auflage 10 + 2 A
1.700 €
vergriffen

Thomas Struth ist einer der international bedeutendsten Künstler. Seine Fotografien, die meist in Serien entstehen und klassische Genres der Kunstgeschichte aufgreifen, wie die Museumsbilder, die Porträts, die Blumen oder die Straßen, gehören zu den einflussreichsten Kunstwerken der Gegenwart. Bei den Museumsbildern spielen die anwesenden Menschen eine wichtige Rolle; sie machen wie Repoussoirfiguren in der Malerei das Betrachten von Kunst zum zentralen Thema. Struths Bilder von architektonischen oder urbanen Szenen sind hingegen oft menschenleer und zeigen weniger einen festgehaltenen Augenblick als dauerhafte Zeitlosigkeit.
Mit kühler und kluger Klarheit aber auch mit warmer Verbundenheit gewinnt Struth in aller Welt aus alltäglichen Szenen besondere, bestechende Bilder – Kompositionen von großer Komplexität.

Als Jahresgabe für den Kunstverein hat Thomas Struth eigens zwei Fotografien aufgenommen – Straßenzüge, wie sie der Künstler in Europa, Amerika und Asien vielfach fotografiert hat. Beide Bilder zeigen einen Ort in Düsseldorf, der durch die typisch effiziente und schmucklose Architektur der fünfziger Jahre geprägt ist, die man in vielen deutschen Städten am Rande der Zentren oft fast unverändert findet. Die Fotografien bieten einen präzisen Blick in die Straße hinein, der seitlich und nach hinten durch die nüchternen Gebäude begrenzt wird. Während die Schützenstraße mit ihrer monotonen, ‚nackten’ Wohnbebauung privat und informell wirkt, erhält die Einkaufsstraße Am Wehrhahn durch Schilder, Vordächer und Oberleitungen der Straßenbahn einen öffentlicheren Charakter. Im Hintergrund erhebt sich das ebenfalls in den fünfziger Jahren errichtete, wegweisende Dreischeibenhaus von HPP, das in Struths Komposition flach und ungreifbar erscheint und die hier vorgeführten Maßstäbe in jeder Hinsicht sprengt.
Die schönen, stillen Bilder Struths zeigen eine Situation, die uns gleichzeitig vertraut und fremd ist. Sie machen uns sowohl die Konzeption der Straßen als auch ihre aktuelle Funktion und Wirkung deutlich und werden so zum Bild für städtebauliche aber auch geistige Zustände.