Paloma Varga Weisz

Paloma Varga Weisz Nasenaffen-Modell
Nasenaffen-Modell, 2004
Signiert, datiert und nummeriert
Bronzeskulptur, patiniert und mit Wachs beschichtet
12 x 12 x 10,5 cm
Auflage 20 + 2 AP
990 €
vergriffen

Die Bildhauerin Paloma Varga Weisz formt bizarre Skulpturen – Fabelwesen, Tiermenschen und Mannfrauen, die der Welt der nächtlichen Träume und fernen Mythen entstammen. Die merkwürdigen Figuren sind wie klassische Skulpturen meisterhaft aus Lindenholz gehauen, fein ausformuliert und manchmal gefasst. Sie haben Beulen oder dichte Behaarung auf dem Busen, blutrote Flecken oder angekokelte Gliedmaßen und heißen Beulenmann, Waldfrau, Kampfhund, Grüne Geister, Geräderte oder Gehängte. Sie wirken ebenso bedrohlich wie mitleiderregend und mit ihnen, so Varga Weisz, „möchte ich eine eigene Welt aufbauen, eine eigene Welt eröffnen, die ein Geheimnis hat“.

Als Jahresgabe hat die Künstlerin, die mittlerweile in internationalen Sammlungen vertreten ist einen Bronzeguss gefertigt: ein fabelhaft anmutender „Nasenaffe“, der ein menschenähnliches Wesen im Arm hält – wie eine Mutter ihr Kind tragend, in klassischer Pietà-Pose. Der Körper des kleinen Wesens bleibt weitgehend undefiniert; nur grob lassen sich die Gliedmaße, Arme, Beine, Kopf voneinander abgrenzen, ganz so, als sei die Formgebung noch nicht vollzogen und noch im Werden begriffen. Ob das Kind dem Nasenaffen, dessen grünliche Patina an der dicken Nase völlig abgerieben ist, in der Vergangenheit oder Zukunft ähnlich war oder sein wird oder eine ganz eigene Gestalt entwickelt, ist unklar. Durch den Einsatz von vertraut erscheinenden und überraschend fremdartigen Formen im Nasenaffen-Modell lädt Varga Weisz uns ein auf eine Reise in die Welt der „Märchen und Legenden, die sich im Laufe der Zeit verwandelt haben, deren ursprüngliche Kraft sich aber wie ein roter Faden durch das psychomentale und emotionale Bewusstsein zieht“ (J.-C. Ammann im Kat. P.V.W., Museum Kurhaus Kleve 2004).