Moshewka Langa

Moshewka Langa sincerely yours
sincerely yours , 2004
Signiert, datiert und nummeriert
Collage auf Aquarellpapier
76 x 54 cm
Auflage 6 Unikate
400 €
vergriffen

Moshekwa Langa hat für sein junges Alter ein sehr überzeugendes Werk aufgebaut und internationale Bekanntheit durch zahlreiche Ausstelllungen und Biennale-Teilnahmen erlangt. Der Künstler spielt mit Klischees, reißt unlösbare Identitätsfragen an und schärft das Bewusstsein für Kontrollmechanismen, für vorgegebene Systeme und Strukturen in bestechend poetischen Kompositionen.

In seiner diesjährigen ersten großen europäischen Einzelausstellung im Kunstverein zeigte Moshekwa Langa äußerst kraftvolle Arbeiten aus den letzten Jahren. In Collagen aus schwarzen Plastikplanen, buntem Klebeband, Fäden, gefundenen Kartons, in Zeichnungen, Fotografien und Videos zeichnete der Künstler abstrakte Wege, soziale Beziehungen und imaginäre Landkarten. Ortsbezeichnungen und Namen von Personen des öffentlichen und privaten Lebens bildeten Netzwerke und Spuren eines Lebens zwischen verschiedenen Welten, zwischen Südafrika und Europa.

Eine zentrale Arbeit in Langas Ausstellung war eine riesige Collage mit dem Titel sincerely yours, die die gesamte Stirnwand des Kunstvereinsraums bedeckte. Von hier aus blickten unzählige auf die Wand tapezierte Augenpaare die Besucher der Ausstellung an. Aus dieser Arbeitsserie heraus hat Moshekwa Langa speziell für den Kunstverein eine Edition entwickelt, die diese Überlegungen konzentriert und in einer collagierten Papierarbeit bündelt: Sehen, Beobachten und Entdecken sind Aktivitäten, die in Moshekwa Langas Werk eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist nicht nur die Tätigkeit des Beobachtens und Entdeckens, sondern auch die Aneignung von territorialen, gesellschaftlichen und persönlichen Strukturen von zentraler Bedeutung, die Langa oft in eigene Kartografien und imaginäre Gesellschaftssysteme überführt und dabei grundsätzliche Orientierungsfragen aufwirft: Was nehmen wir wahr? Was sehen wir in den Augen der anderen? Wie sehen uns die anderen? Entsteht die Welt durch unsere Betrachtung oder Einteilung? Wer beobachtet uns?