hobbypopMUSEUM

hobbypopMUSEUM Schicksalsmelodie 4-15
Schicksalsmelodie 4-15, 2003
Signiert, datiert und nummeriert
Objekt, Aquarell- und Acrylfarbe auf Büttenkarton
ausgefaltet ca. 300 x 200 x 50 cm
Auflage 12 ähnliche Unikate
690 €

Die Düsseldorf-Londoner Künstlergruppe hobbypopMUSEUM ist den Mitgliedern von der Ausstellung/Performance After Show Party (2001) und durch den umfangreichen vom Kunstverein herausgegebenen Werkkatalog bestens bekannt.
Ende Juni 2003 wurde die mittlerweile international agierende Künstlergruppe hobbypopMUSEUM von der Tate Gallery, London, zu einer Performance eingeladen. Die Künstler ließen sich hierfür sowohl von der Sammlung des Museums als auch durch das Gebäude und die Gärten inspirieren. Der Auftritt der neun Mitglieder der Gruppe fand auf einem eingezäunten englischen Zierrasen neben dem Eingang statt, auf dem sich die Künstler, wie unerreichbare Farbtupfer versprengt niederließen. Im Inneren des Museums wählten sie den Saal Making British History mit Bildern von Turner, Copley, Millais u.a. für eine skulpturale Arbeit. Umringt von diesen Bildern und begleitet von gesampelten Sounds und Vogelstimmen, stand ein Riesen-Leporello aus Büttenkarton im Saal, das wie ein Zaun eine leere Mitte vom begehbaren Außen trennte. Im aufgestellten Zustand erkennt man, dass auf einigen Innenseiten des ‘Buchs’ Aquarelle gemalt wurden, die beim Auffalten versprengt sichtbar werden.
Mit ihrer Jahresgabe für den Kunstverein gibt die Künstlergruppe eine kleinere Variante der Skulptur für die Tate Gallery in private Hände. Das nach Belieben als Skulptur oder Buch nutzbare Objekt versteckt Originalaquarelle, die sich auf die Situation der Künstler auf dem Rasen vor dem Londoner Museum beziehen. Der auf allen Bänden wiedererkennbare Begriff acedia (lat. Trägheit, eine der sieben Todsünden) steht dabei im schönen Gegensatz zu dem Ruf, der der Künstlergruppe vorauseilt: “hobbypopMUSEUM ist eine mobile Düsseldorf-Londoner Einsatztruppe, deren ‘Elan’ vital sich in den Nischen des Kunstbetriebes amöbenhaft ausbreitet. Seit 1998 beglückt sie Museen und Kunstvereine von San Francisco bis Westfalen mit interaktiven Gemeinschafts-Installationen. Und es scheint, als könnte nichts und niemand den Aufstieg ihrer listigen, kurzlebigen Stör- und Wechselkunst aufhalten.” (Marietta Piekenbrock, Süddeutsche Zeitung, 2002)

Patrizia Dander